Was ist das Kollegengespräch?

Das Kollegengespräch zählt in Deutschland zu den meistgenutzten radiojournalistischen Elementen. Wenn ein Gespräch im Radio zwischen zwei Kollegen so locker, gar freundschaftlich klingt, steckt Vorbereitung dahinter. Beim Kollegengespräch nimmt der Moderator oftmals die Rolle der Hörer:innen ein während sich der Redakteur mit dem diskutierten Thema auskennt. Ein Kollegengespräch kann unterschiedlich komplex werden und darf auch kurze (!) O-Töne von Expert:innen beinhalten. Der Aufbau bleibt identisch.

Hier kannst du nun ein weiteres Kollegengespräch lesen, das ich für die Radio-Sendung Ganz schön queer bei Radio Darmstadt geschrieben habe.

Kollegengespräch: Queeres Speeddating

Anmoderation

Sparks Fly von Taylor Swift und davor Tate McRae mit Sports car; hier gehört in Ganz schön queer bei Radio Darmstadt. Leon, du wirst uns heute zur Abwechslung mal kein Buch vorstellen. Laut deinen Instagram-Stories hast du das warme Wetter vor allem auf’m Rad verbracht … und du hast mir verraten, dass du dich für ein Queeres Speeddating angemeldet hast. Wie kam’s?

Erste Antwort

Ziemlich unspektakulär: Über Social Media. Zur Wahrheit gehört auch, dass ich mir den Beitrag erstmal einige Tage lang abgespeichert habe, ehe ich dann in einem Moment des Hochmuts ganz schnell die Anmeldung abgeschickt habe. Ich wollte mich Mal etwas Neues trauen; außerhalb meiner Komfortzone und gleichzeitig einen Safe Space haben. Bei so nem Speeddating ist klar, dass alle irgendwie zur Regenbogen-Community gehören und die Absichten sind zumindest ähnlich. Hinzu kommt, dass ich von Dating-Apps frustriert bin: Entweder werden dort nur Matches gesammelt ohne, dass es zu einem Chat kommt oder die Leute können nicht Mal einen einzigen Satz schreiben.

Zwischenmoderation mit Frage

Ah, verstehe … jetzt musst du mir aber auch verraten: Wie war’s?

Zweite Antwort

Also, als Ice Breaker gab zu Beginn es ein Spiel, wobei wir uns auf einer gedachten Linie zum Beispiel zwischen Frühaufsteher und Langschläfer positionieren mussten. Danach sind wir in die Speeddates gestartet. Am Ende jeder Runde haben wir dann auf unsere Match-Karten geschrieben, ob die Person ein freundschaftliches oder romantisches Match sein könnte. Ich vermute mal aus Zeitgründen, sind wir zu 3er-Speed-Datings übergegangen. Hat so naja funktioniert, denn insbesondere bei Speed-Dates aus zwei Kerlen und einer Frau hat man den Frauen ansehen können, dass sie sich wie ein Fremdkörper fühlen. Nach fast drei Stunden haben wir unsere Match-Karten abgegeben und das Orga-Team durfte die Matches suchen.

Zwischenmoderation mit Frage

Achso, das heißt: Als ihr gegangen seid, wusstet ihr noch nicht, welche bzw. ob es überhaupt Matches gibt. Kannst du Speed-Dating denn empfehlen … und, ganz wichtig: Hattest du Matches?

Dritte Antwort

Zu deiner ersten Frage: Ich wurde zumindest positiv überrascht. Wir waren über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und auch in Bezug auf das Alter war es vielfältiger als erwartet: 20 bis 40 Jahre. Wichtig ist, dass du nicht zu viele oder zu wenige Erwartungen hast: Es ist schon schwierig in unter zehn Minuten entscheiden zu müssen, ob man zusammenpassen könnte und dann noch die Unterscheidung zwischen platonisch und romantisch. Vom Stil her waren die meisten eher leger unterwegs, was zur Verwirrung bei einer Person geführt hat, die sich dann doch mehr in Schale geworfen hat.

Zu deiner Match-Frage: Ja, es gab Matches. Mehr verrate ich nicht … zumindest nicht on-air.

Abmoderation

Leon hat Queeres Speed-Dating ausprobiert und eben davon berichtet. Wenn ihr nun neugierig seid, dann sucht im Netz nach „Queeres Speeddating“ mit dem Namen eurer Stadt.

Von Leon