Umfrage: VPN – Wieso? Weshalb? Warum?
Inhaltsverzeichnis
Wieso? Weshalb? Warum? – Die Motivation zur Durchführung der Umfrage
Ich erhoffe mir von der Online-Umfrage, dass ich mit Verweis auf die abgegeben Antworten meine getroffenen Entscheidungen in Bezug auf die inhaltliche Gestaltung rechtfertigen kann. Ich möchte beweisen, dass sich durchaus ein Großteil der Befragten für Virtual Private Networks interessiert, aber es oftmals an der Umsetzung scheitert. Andernfalls wäre meine Hausarbeit VPN – für jedermann? Erstellen eines Ratgebers für die Einrichtung eines VPNs unter Berücksichtigung der rechtlichen Voraussetzungen überflüssig. Darüber hinaus nutze ich die Umfrageergebnisse der zumindest technik-interessierten Menschen, um meine sowohl Geräte- als auch Softwareauswahl für den eigenen VPN-Server zu legitimieren.
Wer wurde wann und wie befragt?
Aufgrund der Corona-Pandemie bzw. den mit ihr einhergehenden Beschränkungen blieb es bei einer reinen Online-Umfrage. Jene Menschen, die den Link (https://forms.gle/ kT7zunvGnppRy23Y9) besaßen, konnten im Zeitraum vom 18. November bis inklusive 31. Dezember 2020 an der Befragung teilnehmen. Leider (Ansichtssache) kann ich die Bezeichnung „jene Menschen“ nicht genauer definieren. Ich teilte die URL über WhatsApp mit meinem Jahrgang, jahrgangsübergreifenden AGs, Freunde sowie im Verein. Netterweise durfte ich den Link auf dem Discord-Server unserer Schule posten. Zum Glück beschwerte sich niemand, als in die Internetadresse in den DeinServerHost-Discord-Server stellte. Ein großes Dankeschön geht an die Administratoren der Facebook-Gruppe AVM FRITZ!Box & Co., die es mir gestatteten in einer Gruppe mit 23.458 Mitgliedern (Stand: 29.12.2020, 12:48Uhr) auf meine BLL aufmerksam zu machen. Ich bedanke mich bei allen, die sich die Zeit für die Beantwortung der Fragen nahmen und/ oder den Link weiter verbreiteten. Auf diese Weise sind 225 ausgefüllte Umfragebogen zusammen gekommen.
Was belegt die Umfrage? – Ein Rückblick
In puncto Alter der Befragten hat sich meine Prognose bewahrheitet. Mit einer Stimme mehr hat sich die Altersgruppe <18 Jahre gegenüber den anderen Auswahlmöglichkeiten – wie erwartet – durchgesetzt. Ich bin überrascht, dass nur neun Menschen sich der Altersklasse >65 Jahre zuordneten. Ich vermute, dass der rapide Abfall damit zusammenhängt, dass 65 Jahre für gewöhnlich das Renteneintrittsalter ist.
Das Säulendiagramm Auf einer Skala von „VPN – Kann man das essen?“ bis „Mir gehört der DE-CIX“: Was beschreibt Dich am besten? werde ich nicht genauer auswerten.
Diese Frage erfüllte viel mehr den Zweck als Icebreaker. Dennoch entnehme ich der Grafik, dass ich meine besondere Lernleistung nicht für den dümmsten anzunehmenden User (DAU) verfasse, sondern für Anwender mit zumindest Basis- Computerwissen, deren Wissen ich mit wichtigen Details anreichere.
Obwohl VPNs (in der Regel von kommerziellen VPN-Anbietern) als Tool zum Verschleiern der Netzaktivitäten/ des eigenen Standorts beworben werden, freut es mich, dass 102x der Verwendungszweck Zum Zugriff auf meine private IT-Infrastruktur lautete. Im Sinne der Transparenz sollte ich nicht unerwähnt lassen, dass solch ein Ausschlag zu erwarten war, sobald ich die Umfrage in einem Forum teilte, wo häufig aus jenem Grund zum eigenen VPN-Server geraten wird. Erst auf Platz 4 mit 67 Stimmen wird Servern mit Hilfe von VPN-Tunneln ein anderer Aufenthaltsort vorgegaukelt. 46 der Befragten gaben an, keine VPN-Verbindungen zu nutzen.
Als nächstes interessierten mich die Gründe gegen den Einsatz von VPN. 50% gaben als Ursache fehlendes technisches Wissen an während 14 die Nutzung aktiv ablehnten. Die weiteren Gründe können dem Balkendiagramm entnommen werden.
Die Antworten auf die Aufgabe Vervollständige den Satz: mein VPN-Server… bestätigen mich in meinem Vorhaben. Mit großem Abstand stellt der heimische Router auch zugleich einen VPN-Server bereit. Auf Platz zwei landen die kommerziellen VPN-Anbieter. Der Wert 60 deckt sich ungefähr mit den 67 Stimmen für zur Umgehung von fehlenden Lizenzen bei der Frage Wofür nutzt Du VPN-Verbindungen, denn als Privatperson wird es sich kaum lohnen eine Vielzahl an VPN-Servern einzurichten sowie zu warten nur um die neue Staffel der Lieblingsserie früher sehen zu können. Am zweithäufigsten verwenden die Befragten ihre Synology Geräte zum Zugriff ins Heimnetzwerk.
Dank dem Balkendiagramm Welche VPN-Technik verwendest Du? kann ich einmal mehr dem Aufbau/ bzw. Inhalt der vorliegenden BLL legitimieren: Im Rahmen meiner BBL zeige ich auf, wie man eine VPN-Verbindung über den VPN-Server der FRITZ!Box, der das IPSec-Protokoll verwendet, herstellt. Man kann davon ausgehen, dass jene Menschen, die ihren Router als VPN-Server verwenden, tendenziell bei dieser Frage IPSec ankreuzten. Als nächstes folgt OpenVPN. Das Protokoll verwende ich in Zusammenhang mit dem Synology VPN-Server. Ich bin schockiert, dass sechs Mal für das obsolete PPTP gestimmt wurde und kann nur hoffen, dass darüber zumindest keine hochsensiblen Daten ausgetauscht werden.
Sobald ein VPN-Server einmal eingerichtet ist, wird dieser von der einfachen Mehrheit ausschließlich selbst gebraucht. 62 der 216 Befragten erstellen (und richten) entsprechende Zugänge (ein) währenddessen 35 Mal die Zugangsdaten in Netzwerkgeräten hinterlegt werden.
Erfreulicherweise verzeichnen 92 von 205 Antwortgebern keine Probleme, sobald VPN- Verbindungen ins Spiel kommen. Als häufigstes Problem werden Enorme Geschwindigkeitseinbußen genannt, aber sowohl die Auflösung von internen Hostnamen als auch DS-Lite bereiten Schwierigkeiten. Drei Menschen beschwerten sich, dass die Internetdienstleister (Suchmaschinen, Streaming-Dienste) die Verbindung zu einem VPN- Server bemerkte, wodurch sie entweder genötigt wurden, vermehrt reCaptcha-Aufgaben zu lösen oder gänzlich von der Nutzung des Services ausgeschlossen wurden.
Kritische Reflexion der Umfrage
Sobald die Umfrage samt ihren Fragen und Auswahlmöglichkeiten final war, war meine größte Sorge zu wenig Menschen, die bereit sind, mir ein paar Minuten ihrer Aufmerksamkeit zu schenken. Doch auch wenn die Netzaktiven begannen meinen SocialMedia-Beitrag zu lesen, hatte ich sie noch lange nicht für mich gewonnen. Ich wüsste selbst nicht wie ich reagiert hätte, wenn jemand mir Unbekanntes solch einen Post veröffentlicht. Alle Angaben waren freiwillig, denn es gab keine einzige Frage, die beantwortet werden musste. Ich wollte es nicht riskieren, dass aufgrund einer Nachricht à la Felder mit einem * müssen ausgefüllt werden Befragte aus Frust die Beantwortung abbrechen, wodurch ich den Menschen gänzlich verloren hätte. Darüber hinaus richtete sich die Online-Umfrage an Personen aller Altersklassen von Technik-Muffel bis hin zu IT-Forensiker. Wäre eine in die Thematik VPN tiefer eingehende Frage als Pflichtfrage markiert, so würde der Technik-Muffel folgendermaßen reagieren:
- Entweder wird irgendetwas angeklickt, womit die Umfrageergebnisse nicht mehr die Realität darstellen.
- Der Befragte schließt den Browser Tab, wodurch auf lange Sicht nur die Technik- Nerds abgebildet werden.
Mit der erteilten Freiheit waren Schwierigkeiten in der Auswertung abzusehen. Die Frage bezüglich des Alters des Umfrageteilnehmers und der Einsatzgebiete von VPN-Verbindungen wurden von allen (sprich: 225 Mal) beantwortet. Obwohl ich oftmals eigene Textantworten gestattete, wurde zu meinem Glück in den meisten Fällen auf die vordefinierten Antworten zurückgegriffen. Ich wollte die Diagramme nicht durch meine Interpretation der Textantworten verfälschen, wodurch die Diagramme mit extrem niedrigen Abweichungen die Rohdaten abbilden. Ein Beispiel: Eine Person beschwerte sich über eine starke Drosselung der Bandbreite in Zusammenhang mit VPN. Vor dem Hintergrund, dass es bei dieser spezifischen Frage schon die Option Enorme Geschwindigkeitseinbußen gab, rechnete ich ihn dort hinzu. Um verschiedene Personenkreise zu erreichen, wollte ich ebenfalls in einem Forum für Raspberry Pi-Bastler sowie für Synology-Käufer auf die Umfrage aufmerksam machen. Leider verwehrte man mir entweder das Link-Posting oder ließ meine Anfrage bis zum Schluss (der Umfrage) unbeantwortet.
Zuletzt lässt sich darüber streiten, ob zwei Umfragen – eine für Anwender die andere für Kenner – nicht besser gewesen wäre. Mag sein, aber im Sinne der Benutzerfreundlichkeit entschied ich mich für eine Umfrage mit einem Link, der an alle versendet wird.
Bei zukünftigen Umfragen werde ich auf eine Online-Umfrage gänzlich verzichten oder mich zumindest nicht mehr von den dortigen Ergebnissen abhängig machen. Eine Befragung in der Fußgängerzone ermöglicht mir, Nachfragen zu stellen. Online sind solche Nachfragen zeitintensiv: Zuerst bräuchte ich überhaupt eine Kontaktmöglichkeit, z.B. die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, sodass ein Kontakt zum Befragten stattfinden kann.
© Leon Ebersmann