Gamescom: Was sie wirklich ist und wohin die Reise geht.

Die drei Tage im August zählen ohne Zweifel zu meinen Jahreshighlights. Das hat mehrere Gründe: Einerseits war die Gamescom meine erste Veranstaltung mit einem solchen Ausmaß; sorry Frankfurter Buchmesse und Musikmesse Frankfurt, ich hoffe ihr verzeiht mir eines Tages. Andererseits war es mein erstes Event, auf das wir und ich uns im Vorfeld vorbereitet und so aktiv als Reporter begleitet haben. Als Reporter habe ich die Gamescom mit Fragen im Hinterkopf besucht. Mich interessierte dabei: Was ist die Gamescom? Damit meine ich nicht den ersten Absatz des Wikipedia-Artikels, sondern ich wollte wissen, was diese Messe eigentlich ausmacht. Zum anderen fragte ich mich, in welche Richtung sich dieses Megaevent entwickeln wird.

Was ist die Gamescom?

Dass die Gamescom eine Messe für Computer- und Videospiele ist, überrascht wohl niemanden. Schließlich steckt das englische Wort für Spiele – nämlich Games – im Namen. Daher wäre eine Gamescom ohne Games auch keine GAMEScom mehr. Doch eins habe ich gelernt: Computerspiele stehen und standen nie für sich alleine; heutzutage vielleicht nur deutlicher, denn je. Klar, wer möchte, kauft ein Computerspiel, besiegt den Endgegner, legt es zur Seite, kauft das nächste Videospiel und beginnt damit wieder von vorne. Das kann auch mal angenehm sein, doch wie es in einer der Reden zur Eröffnung hieß: Computerspiele gehören zur Popkultur, denn sie schaffen Identität.

„Computerspiele schaffen Identität.“

Das beste Beispiel hierfür sind die zahlreichen Cosplayer, denen wir während unseres Messebesuchs begegnet sind. Bei Außenstehenden kann Cosplay durchaus für Verwunderung sorgen – davon kann ich mich nicht freisprechen -, doch warum eigentlich? Schließlich schauen wir alle Filme und Serien mit Charakteren, die wir mehr oder weniger sympathisch finden. Im Fernsehen heißen diese Charaktere Barbara Schöneberger und Dieter Bohlen oder Oliver Welke und Jan Böhmermann während es in Computerspielen Mario und Bowser sind. Wieso begegnen wir einer Aktivität, die Leidenschaft und Kreativität erfordert mit Verwunderung? Dass die Games-Community nicht von den Problemen unserer Zeit befreit ist, ist einleuchtend. Allerdings sind viele Klischees längst überholt.

Alte Klischees widerlegt

Gamer – insbesondere diejenigen, die sich auf den Weg zur Gamesom nach Köln machten – sind keine kreideweißen Gestalten, die mit Chips und Softdrinks Tag ein Tag aus vor der Konsole daddeln. Auch das Klischee der Sozialscheue kann ich nicht bestätigen; im Gegenteil. Das beste Beispiel sind unsere Interviews mit Familien, die die Messe gemeinsam besuchten. Alle Personen mit denen wir reden wollten, zeigten sich bereit. Auf der Frankfurter Zeil ist das wesentlich schwieriger; ich spreche aus Erfahrung. Doch was unterscheidet die Zeil-Passanten von den Gamescom-Besuchern? Es ist wieder die Leidenschaft. Anders kann ich es mir nicht erklären, weshalb man als Indie-Entwickler etliche Stunden in die Entwicklung steckt ohne die Gewissheit zu haben, dass sich die Arbeit zumindest refinanzieren wird oder weshalb man teils Stunden in der Schlange steht, um für höchstens 15 Minuten ein Computerspiel spielen zu dürfen oder ein paar Worte mit seinem Vorbild wechseln zu dürfen. Auch das ist nicht neu: Konzerte vielleicht sogar mit anschließender Autogrammstunde sind keine Neuheit. Das sonst so friedliche Bild von der Gamer-Community bekam nur durch eine Auseinandersetzung zwischen zwei Streamern an den Besuchertagen Risse.

Frage 1: Was ist die Gamescom wirklich?

Laut Wikipedia ist die Gamescom eine „Messe für Computer- und Videospiele“. Das ist nicht falsch, doch dürfte ich den Eintrag ändern, würde er so lauten: Die Gamescom ist der Treff der Computer- und Videospielbranche. Wer an Computerspielen interessiert ist, findet hier nahezu das Rundum-sorglos-Paket; nicht nur auf Seite der Konsument:innen, sondern auch auf Seite der Spieleentwickler. So erzählten uns Mitarbeiter der Spiel-Engine Unity, dass sie auch vor Ort vertreten sind, um mit Menschen, die mittels Unity Spiele programmieren in den direkten Austausch zu kommen und um ihnen bei möglichen Problemen Face-to-Face helfen zu können. Ebenso waren Anbieter von Diensten vertreten, die dafür sorgen, dass es Online-Spiele überhaupt geben kann.

Frage 2: Wohin wird die Reise gehen?

Damit ist die erste Frage geklärt; bleibt noch eine übrig: Wohin wird die Reise gehen? Noch bin ich unschlüssig, ob die Gamescom ihre 20. Ausgabe erleben wird. Was mich zunächst zuversichtlich machte, war die schnelle Anpassungsfähigkeit an die gegebenen Bedingungen; sprich: Online-Veranstaltungen in den Jahren 2020 und 2021. Dieses Jahr war es wieder eine Präsenzveranstaltung mit digitalem Begleitmaterial. Während der Hochphase der Corona-Pandemie war das reine Online-Format bestimmt ein Ersatz. Wie gut dieser Ersatz gewesen ist, kann ich nicht beurteilen, denn mir hingen Videokonferenzen irgendwann zum Ohr raus. Bei einem reinen Online-Angebot vermute ich, dass das Event auf lange Sicht einige treue Seelen verlieren wird. Im Vergleich zu den Klischees klingt es bizarr, aber es würde der persönliche Kontakt fehlen. Verkleidet ihr euch für einen Abend aufm Sofa? Wahrscheinlich nicht. Somit denke ich, dass es der Cosplayer-Szene schaden würde. Außerdem würden der Indie-Szene die Zufallsbesucher fehlen. Indie-Spiele mit denen wir im Team viel Spaß hatten, hätten wir bei einer Online-Vorführung wahrscheinlich niemals angeklickt.

Apropos Indie-Szene: Diese fand ich auf der Gamescom ordentlich vertreten. Allerdings bezweifle ich, dass der Platz allein aus Barmherzigkeit zur Verfügung gestellt wurde. Das Fernbleiben namhafter Publisher wie Nintendo, Sony oder Electronic Arts (EA) sorgte für Lücken in den Messehallen. Hintergrund sind wohl die Kosten für die Messestände sowie die Unsicherheit durch die Corona-Jahre. Nintendo präsentiert seine Neuheiten online in den regelmäßig stattfindenden Directs. Versteht mich nicht falsch: Gerne können noch mehr Indie-Spiele auf der Gamescom vertreten sein, doch es braucht auch die namhaften Entwicklerstudios, um die Menschen nach Köln zu holen; so, wie uns auch.

Der große gamescom-Bericht (Teil 2)

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©Leon Ebersmann

Von Leon